Erbenstellung bei gegenständlicher Zuweisung

Erblasser neigen dazu, keine klare Differenzierung zwischen Vermächtnis und Erbenstellung vorzunehmen. Stattdessen werden einzelne Gegenstände des Nachlasses auf verschiedene Beteiligte verteilt oder aber größere Gegenstände einzelnen Personen zugeordnet. Eine derartige Regelung passt nicht zur gesetzlichen Lage.  Bei dieser ist grundsätzlich erforderlich, dass einer oder mehrere Erben festgelegt sind. Das Erbrecht gibt den Beteiligten ein festgelegtes…

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Schutz des Vertrags- und Nacherben

Ein alltäglicher Fall lag dem Rechtsstreit zugrunde. Die Eltern hatten sich durch Erbvertrag wechselseitig als Vorerben für das Vermögen des Erstversterbenden eingesetzt. Nacherben und Schlusserben des Überlebenden waren die 3 Töchter der Eheleute. Ersatzerben waren die Enkel. Die Nacherbinnen verzichteten gegen Abfindung auf Ihr Nacherbenrecht und übertrugen die Nacherbenrechte auf die überlebende Mutter. Diese verschenkte…

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Umsetzung der Vermögensübertragung an Minderjährige

Mit der Übertragung von Grundstücken an Minderjährige haben wir uns bereits 2023  im Zusammenhang mit den Änderungen des Vormundschaftsrecht näher befasst.  Danach bedarf der unentgeltliche Erwerb eines (ganzen) Grundstücks keiner Genehmigung des Familiengerichts und auch keiner Bestellung eines Ergänzungspflegers. Hintergrund ist, dass sich der Minderjährige durch Aufgabe des Grundstücks der Haftung entziehen kann. Selbst wenn…

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Wohnungsrecht bei fehlender Nutzung

Eine beliebte Gestaltung bei der Übertragung von Vermögen von den Eltern auf Kinder ist die schenkweise Übertragung von Immobilien auf die Kinder unter Einräumung eines Wohnrechtes für die Eltern. Manchmal kommt es aber zu Problemen. Regelmäßig sind es nicht die Eltern, die hier aktiv werden, meist sind es öffentliche Stellen, die Ersatzansprüche geltend machen. Über…

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Wirksamkeit der postmortalen Vollmacht

Die postmortale Vollmacht ist für die Übertragung von Grundstücken von praktisch hoher Bedeutung. Sie war insbesondere dann von Bedeutung, wenn schnelles Handeln erforderlich war und ein Erbschein für Grundbuchverfügungen notwendig war, etwa bei handschriftlichen Testamenten. Allerdings war die Wirksamkeit dieser Vollmacht in der Vergangenheit bei den Gerichten, insbesondere bei den Grundbuchämtern hoch umstritten. In der…

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Änderungen beim privatschriftlichen Testament

Manch ein Erblasser will ein einmal erstelltes privatschriftliches Testament nicht erneut niederlegen. Das birgt allerdings Risiken, wenn nachträgliche Änderungen vorgenommen werden. Mit derartigen Fällen muss sich die Rechtsprechung immer wieder beschäftigen. Sind die Änderungen als solche klar ausgewiesen, datiert und zusätzlich unterschrieben, bleiben natürlich  keine Fragen offen. Änderungen in Form von Ergänzungen müssen aber von…

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Abberufung des Testamentsvollstreckers ist möglich

Der Testamentsvollstrecker  kann aus seinem Amt durch das Nachlassgericht entlassen werden, wenn ein wichtiger Grund vorliegt. Dies ist dann gegeben, wenn er schuldhaft seine Pflichten bei der Verwaltung oder Auseinandersetzung des Nachlasses verletzt, hierdurch die berechtigten Belange eines Miterben beeinträchtigt und die Pflichtverletzung als grobe Verfehlung anzusehen ist. Das gleiche gilt bei Unfähigkeit zur ordnungsgemäßen…

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Angabe der Grundstücke im Europäischen Nachlasszeugnis

Im Europäischen Recht gibt es Staaten, bei denen in einen Erbschein, ein Europäisches Nachlasszeugnis oder ein vergleichbares Dokument nicht nur die Erbeneigenschaft eingetragen wird, sondern bei Grundstücken auch die Zuordnung geregelt wird. Im Deutschen Recht beschränkt sich eine Erbschein und ebenso eine Europäisches Nachlasszeugnis auf die Feststellung des Erben. Im zwischenstaatlichen Rechtsverkehr kann dies zu…

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Folgen einer Auslandsehe

Es kommt gar nicht so selten vor, dass Ehen mit deutschen Staatsangehörigen im Ausland geschlossen werden. Dies hängt auch damit zusammen, dass eine Einreise nach Deutschland für einen Ehepartner deutlich einfacher ist. Die rechtlichen Folgen zunächst für die Ehe hängen davon ab, wie die konkreten Verhältnisse sind. Dies kann sich auch auf die erbrechtliche Situation…

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Ausschlagung und Pflichtteilsanspruch

Die Frist zur Ausschlagung beginnt bei mehreren sich widersprechenden gewillkürten Erbfolgeregelungen erst, wenn dem Erben eine ausreichende positive Kenntnis der Rechtslage zuzurechnen ist. Setzt die Geltendmachung eines Pflichtteilsanspruchs die Ausschlagung voraus, beginnt die Verjährung erst mit hinreichender Kenntnis der Rechtslage. Der Pflichtteilsanspruch unterliegt seit der Reform des Erbrechts 2010 der regelmäßigen Verjährung des § 199…

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