Kostenpauschale für Nacherben

Eine interessante Entscheidung hat das Finanzgericht Münster getroffen. Danach kann auch beim Nacherbfall kann die Kostenpauschalle von 10.300 € steuerlich geltend gemacht werden, auch wenn keine Beerdigungskosten anfallen. Beim Nacherbfall fallen nicht selten auch dadurch Kosten an, dass der frühere Erbschein für den Vorerben eingezogen und ein neuer Erbschein für den Nacherben beantragt werden muss.…

Örtliche Zuständigkeit des Nachlassgerichts

Für die Zuständigkeit eines bestimmten Gerichts für einen Nachlass kommt es nach § 343 FamFG auf den gewöhnlichen Aufenthalt des Erblassers an. Dieser richtet sich nach dem tatsächlichen Lebensmittelpunkt. Darüber, wie dieser zu bestimmen ist und wie weit die Ermittlungen des angerufenen Gerichts gehen müssen, besteht keine Einigkeit. Insbesondere bei einem „erzwungenen Aufenthalt“, etwa in…

Spezialkammern für Erbrecht bei LG und OLG

Ab dem 1. 1. 2021 müssen die Länder bei den Land- und Oberlandesgerichten weitere Spezialkammern einrichten, so unter anderem auch Kammern und Senate für erbrechtliche Streitigkeiten. Dies ist eine gute Entwicklung, weil die Spezialisierung auf Anwaltsseite bisher keine ausreichende Antwort bei den Gerichten gefunden hatte. Ausnahmen gab es nach den diesseitigen Erfahrungen zwar bei einzelnen…

Ehegattentestament kann nur gemeinsam vernichtet werden

Das gemeinsame Testament von Ehegatten (und eingetragenen Lebenspartnern) wird nach wie vor gerne eingesetzt. Die Testamentsform ist auch in privatschriftlicher Form möglich, indem der eine Ehegatte das Testament handschriftlich niederschreibt und er es selbst unterschreibt. Der andere Ehegatte muss dann nur unterschreiben. Zu beachten ist beim privatschriftlichen Testament, dass nicht nur beide Eheleute testierfähig sein…

EU-Nachlasszeugnis nur 6 Monate gültig

Die Eu-ErbVO hat neben den deutschen Erbschein für internationale Sachverhalte das EU-Nachlasszeugnis gestellt. Ein wesentlicher Unterschied zum Erbschein besteht darin, dass das EU-Nachlasszeugnis in Urschrift bei der ausstellenden Stelle verbleibt. Der Erbe erhält dann eine beglaubigte Abschrift, die für 6 Monate rechtsgültig ist. Sind die 6 Monate verstrichen, kann er eine neue Abschrift beantragen, bzw.…

Anlage in Offenen Immobilienfonds durch Testamentsvollstrecker

Für Testamentsvollstrecker ist es in Zeiten der Niedrigzinspolitik nicht mehr einfach, Vermögenswerte so anzulegen, dass sie Erträge erbringen, ohne sie gleichzeitig allzusehr zu binden. Ganz besonders macht sich dieses Problem bei Behindertentestamenten bemerkbar.  Offene Immobilienfonds oder die Anlage in Aktien oder Anleihen kommen deshalb zunehmend ins Blickfeld.  Allerdings geht ein Testamentsvollstrecker in diesen Fällen ein…

Stundung des Pflichtteils

Der Gesetzgeber hat im Zuge der Erbrechtsreform mit Wirkung zum 1.1.2010 die Möglichkeit der Stundung eines Pflichtteilsanspruchs erweitert, die bis dahin ein Schattendasein geführt hatte. Obwohl die Möglichkeiten mit der Gesetzesänderung für den Verpflichteten erweitert wurde, hat sich in der Praxis nicht allzuviel geändert. Der Einwand der Stundung wird nur selten erhoben. Dies ist ein…

Bestimmungsrecht für die Grabpflege

Nach rund 25 Jahren hat sich der Bundesgerichtshof wieder einmal mit dem Totenfürsorgerecht und damit auch der Berechtigung für die Grabpflege auseinandergesetzt. In der Leitentscheidung hat der VI. Senat festgehalten, dass demjenigen, dem das Recht zur Totenfürsorge zusteht, auch unter Ausschluss Dritter darüber entscheiden kann, wie die Grabstätte ausgestaltet wird und wie deren Erscheinungsbild aussieht.…